Trockenfrüchte sind echt nachhaltig – aber warum?

Trockenfrüchte getrocknete Mango Nachhaltigkeit

Getrocknete Früchte: Nachhaltigkeit bis in die Zehenspitzen

slowfruit wurde gegründet, um echter Nachhaltigkeit Platz zu geben. Die Verpackung soll minimiert, die Wertschöpfung im Ursprung maximiert werden. Mit dieser Einstellung gehen wir ans Werk und wollen echt nachhaltige Trockenfrüchte anbieten.

Nachhaltige getrocknete Kokosnus

Problematik bei Export von frischen Früchten

Weisst du, was ein Bananenbauer für seine Bananen als Minimumpreis erhält? 7.75 USD/18.14 kg. Das sind 0.43 USD/kg. In der Schweiz werden diese Bananen dann je nach Händler für ca. 2.50 CHF (2.73 USD) verkauft. Somit bleibt gerade Mal 15% des Verkaufspreises im Ursprung. Die Wertschöpfung findet in Europa resp. in der Schweiz. Hier weitere Beispiele:

Frucht

Fairtrade Minimum Preis pro Kilogramm

Schweiz Verkaufspreis pro Kilogramm

Wertschöpfung im Ursprung

Ananas

0.37 USD

2.02 USD

18%

Mango

0.63 USD

6.12 USD

10%

Kokosnuss

0.31 USD

Ca. 5.30 USD

5%

Quelle Flocert

Weiter müsst ihr euch Mal bitte auf folgendes achten: Habt ihr im Supermarkt eine besonders kleine oder besonders grosse Mango gesehen? Die Antwort lautet «nein». Die Farmer können den Supermärkten nur eine genormte Grösse verkaufen. An den Bäumen wachsen aber verschieden grosse Früchte. Jeder und jede, der schon einmal selbst Gemüse angepflanzt hat oder Früchte geerntet hat weiss das. Bei exotischen Früchten ist dies nicht anders. Zusammenfassend kann man sagen, dass beim Export von frischen Früchten die Wertschöpfung im Ursprung sehr gering ist und dazu kommt, dass nur ein begrenzter Anteil exportiert werden kann.

Wertschöpfung im Ursprung

Mit der Trocknung von Mangos, Ananas und Kokosnuss macht man die Früchte nicht nur lange haltbar, sondern verschiebt auch einen Teil der Wertschöpfung von Europa nach Afrika. Die Früchte haben unterschiedliche Preise. Weiter wird der Preis auch durch den Veredelungsgrad bestimmt (Bällchen oder normale Trockenfrüchte). Somit bleiben zwischen 27-45% der Wertschöpfung im Ursprung. Etwas von dem der Exporteur von frischen Früchten nur zu träumen wagt. Dazu kommt, dass die Trocknungsfabriken besonders grosse wie auch sehr kleine Früchte annehmen können, die sich nicht für den frischen Export eignen würden. Und natürlich legen die Trocknungsfabriken auch keinen Wert auf äussere Makel, wie zum Beispiel die Farbe der Früchte.

Frucht

Durchschnittlicher Verkaufspreis im Ursprung pro Kg

Schweiz Verkaufspreis slowfruit pro kg

Wertschöpfung im Ursprung

Exotische Trockenfrüchte

8.00-13.00 USD

28.80 USD

27-45%

 

Warum ist die Trocknung so nachhaltig

Die Menschen im Ursprung profitieren ungemein, wenn sie die Früchte trocknen. Sie hohlen sich die Wertschöpfung zurück in ihr eigenes Land und sind den Absatzmärkten nicht schutzlos ausgeliefert.

Veredelung = Wertschöpfung

Wie oben erwähnt ist der Veredelungsprozess von frischen zu getrockneten Früchten, ein Argument für bessere Preise. Wenn die getrockneten Früchte dann noch weiter veredelt werden, kommen unsere Mango Balls dabei heraus. Um dieses Produkt zu kreieren, braucht es Maschinen und gut ausgebildetes Personal, welche diese Maschinen auch bedienen, unterhalten und gegebenfalls reparieren können. 

Stabilere Preise

Die Preise sind stabiler, da Trockenfrüchte, verglichen mit frischen Früchten keine grossen Schwankungen in der Nachfrage erleben. Klar, der Trend von getrockneter Ananas und getrockneten Mangos zeigt klar nach oben und auch die Fruchtsnacks erfreuen sich einer immer grösseren Beliebtheit. Trotzdem ist dies nichts im Vergleich zu einer neu entdeckten «Superfrucht» wie vor ein paar Jahren die Avocado oder vor 2-3 Jahren Chia (hier ist der Hype ja auch schon wieder recht zurückgegangen). 

Produzent nimmt alle Früchte

Die Bauern können ihre Früchte, egal wie gross, klein oder unförmig sie sind, verkaufen. Die Bauern und Bäuerinnen bleiben so nicht auf Grössen sitzen, welche sie nicht oder nur für schlechte Preise verkaufen können. Ein unnötiges sortieren der Früchte nach Grösse fällt somit weg. Dies steigert die Produktivität einer Farm enorm, da nahezu alle Fürchte abgenommen werden können. 

Und last but not least sind Trockenfrüchte lange haltbar. Dies bedeutet, dass die Produzenten im Ursprung Zeit haben sich Beanstandungen der Kunden zu überprüfen. Man stelle sich vor, eine Lieferung frischer Mango wird als für nicht gut befunden. Der Produzent, welcher irgendwo in Südamerika oder in Afrika sitzt, kann sich nur auf die Aussage des Kunden verlassen. Was bleibt dem Produzenten anderes übrig als die Reklamation zu akzeptieren. Denn, frische Mango läuft nach wenigen Tagen nach der Ankunft in Europa ab; die Mangos müssen möglichst schnell dem Endkonsumenten angeboten werden können. Der Kunde kann so den Preis drücken, da die Produzenten durch die kurze Haltbarkeit der Früchte erpressbar sind.

Bei getrockneten Früchten kann hier ohne Probleme auf eine unabhängige Einschätzung eines Labors oder einer Drittpartei gewartet werden. Falls der Kunde die Ware nicht akzeptiert (z.B. aus einem unberechtigten Grund), kann nach einem neuen Kunden gesucht werden. Die Ware ist ja lange haltbar und wird nicht gleich faul.

Nachhaltig getrocknete Ananas

Fazit

Die Wertschöpfung wird von den westlichen Absatzmärkten mehr in die südlichen Herstellungsländer verschoben.

Davon profierten alle Akteure im Ursprung: Getrocknete Früchte geben dem Bauer, der Bäuerin, dem Produzenten und den lokalen Unternehmen mehr Sicherheit und spülen ihnen am Ende des Tages mehr Geld ins Portmoney.

Der Produzent getrockneter Früchte kann lokale Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen anstellen und die Arbeitslosigkeit in besonders ländlichen Gegenden bekämpfen.

Je mehr die Produkte veredelt werden, desto mehr braucht es gut ausgebildete Mitarbeiter. Je grösser der Produzent getrockneter Früchte ist, desto mehr sind auch Jobs mit strategischen Aufgaben gefragt.

Alles in allem eine wunderbare Sache!

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